Mittwoch, 25. Juli 2012

Israel


13.07. - 24.07.2012

Der Grenzübertritt von Jordanien nach Israel erweist sich als anstrengend und dauert volle 5 Stunden. Wir müssen unser ganzens Hab und Gut aus Baloo räumen und durch den Scanner schieben. Viele Fragen werden gestellt und auch Baloo wird einer genauen Prüfung unterzogen, das alles bei über 40 °C und ohne Schatten. So ist wenigsten Baloo wieder einmal super aufgeräumt...
Kaum einen Schritt über der Grenze spüren wir deutlich, dass wir nun wieder in einer Welt mit westlichen Werten zurück sind. In Eilat gehen wir in einer riesigen Mall einkaufen und sind irritiert über das ungewohnt grosse Angebot und die vielen Menschen im Konsumrausch. Die erste Nacht verbringen am roten Meer, aber die Hitze lässt uns kaum schlafen.


Die Fahrt am nächsten Tag führt uns durch karge Wüstenlandschaft, unser Ziel ist Kokhav Ya'ir, wo wir Freunde besuchen wollen. Elisha und Orit haben wir in Tansania getroffen auf Ihrer grossen Tour durch Afrika. Sie verwöhnen uns mit Ihrer Gastfreundschaft und geben uns wertvolle Tipps zur Erkundung ihres Landes. Von ihnen erfahren wir viel über die dramatische Geschichte, kritische Gegenwart und unsichere Zukunft des jungen Staates.


Wir stürzen uns in die lebendige und pulsierende Grossstadt Tel Aviv, flaniern am Strand, geniessen die tollen Restaurants und Bars und beobachten das urbane Leben.

Die geschichtsträchtige Stadt Jerusalem hat eine ganz andere Ausstrahlung als Tel Aviv. Auf den Strassen begegnen uns ultra orthodoxe Juden, gläubige Moslems, pilgernde Christen und bewaffnete Soldaten. Moscheen, Kirchen und Synagogen, schmale Gassen mit Märkten und Cafes bilden das Bild der Altstadt, aber auch die Sicherheitsmauer zum angrenzenden Westjordanland. Wir besuchen die für viele Glaubensrichtungen so wichtigen, religiösen Stätten. Das Nachtleben auf dem Mahane Yehuda Markt scheint jedoch kaum von Glaubensregeln geprägt zu sein und wir geniessen Livekonzert und entspannte Atmosphäre.


In den Golanhöhen lernen wir die geostrategische Geschichte des Landes kennen und wie wichtig diese Region für die Wasserversorgung ist. Wir blicken auf Syrien und Damaskus ist nur 60km entfernt. Die Gegend zeigt sich auch hier sehr trocken und heiss, das Grün wächst nur dank den Bewässerungsanlagen. Die Suche nach kühleren Gefilden bleibt erfolglos. Wenigstens finden wir eine erfrischende Quelle, wo wir uns etwas abkühlen können. Aber wir sehnen uns nach einem richtigen Gewitter, seit Kenia hatten wir nie mehr Regen! Wir hören zwar Donnern, dessen Ursprung ist jedoch nur eine Feuerübung der Israelischen Armee.


Wir campen am See von Galilee, wo auch Jesus sein Lager aufgeschlagen hatte. Auch diese Region wird in der Bibel mehrmals beschrieben.


Obwohl sich Israel uns von einer unangenehm heissen und trockenen Seite zu dieser Jahreszeit gezeigt hat, waren wir doch sehr beeindruckt über die Einzigartigkeit des Landes. Wir erhielten einen Einblick in die fassettenreiche Kultur mit den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen und  Glaubensrichtungen. Israel ist ein buntes und komplexes Mosaik, dessen Entstehung auf der traumatischen Vergangenheit der Juden beruht. Das Land sorgt für viele Schlagzeilen und wird von den Medien skeptisch beobachtet  und kommentiert. Wir sind froh, dass wir uns aufgrund unserer Erfahrungen und Eindrücke ein eigenes Bild machen können und dies einmal mehr etwas anders aussieht, als in den Medien dargestellt.

Und dann wird es Zeit Abschied zu nehmen. Afrika liegt bereits weit hinter uns und nun verlassen wir auch den mittleren Osten. Unsere lange und spannende Reise neigt sich nun leider definitiv dem Ende entgegen. Es ist ein bewegender und emotionaler Moment, als wir in Ashdod mit Baloo an Board des Frachters gehen und wenige Stunden später Richtung Europa in See stechen.



Das Frachtschiff von Grimaldi sollte ca am 28.Juli in Salerno ankommen. Auf dem Rückweg wollen wir uns ein paar Tage Zeit nehmen und die Vorzüge Italiens geniessen (vor allem das gute Essen!). Wir planen am 4. August zu Hause zu sein. Sicherlich wird es eine Weile dauern, bis wir uns nach fast neun Monaten reisen in der Schweiz wieder zurecht finden und eingelebt haben.

Bald sind wir zu Hause! Wir freuen uns!

Montag, 23. Juli 2012

Jordanien

25.06. - 13.07.2012

Unerwarteter weise trifft der Frachter mit Baloo einen Tag früher als geplant in Aqaba ein. Somit können wir unsere Reise zu dritt schon bald wieder fortsetzen.


Mit Domino spielen und Tee trinken vertreiben wir uns die Zeit bis die ganzen Formalitäten mit der jordanischen Zollbehörde abgeschlossen sind.


Und dann endlich ist es soweit, wir sind wieder mit Baloo unterwegs!Überglücklich erkunden wir als erstes die Wüste im Wadi Rum. Da wir noch nie auf Kamelen geritten sind, wollen wir uns diese Erfahrung nicht entgehen lasse und steigen auf die Wüstenschiffe um.






Der Weg weist weiter nach Petra!


Der Pfad durch den berühmten Siq erinnert uns an den Film Indiana Jones, diese Kulisse selbst zu erleben ist jedoch etwas ganz anderes und wir sind überwältigt. Wir verbringen mehrere Tage Petra und die Umgebung wandernd zu erkunden.

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Wir schlagen unser Camp am tiefsten Punkt der Welt auf (-420m) auf und finden nicht nur wegen der fast unerträglichen Hitze keine Schlaf. Auch die Militärpatrouille hält uns wach. Die Verständigung mit den Soldaten gestaltet sich schwierig, da unser Arabisch und deren Englisch nicht allzu gut sind. Als uns der Soldat sagt: "sleep here, no problem", sind wir beruhigt. Die Soldaten scheinen aber nicht zufrieden und die Diskussion geht weiter. Irgendwann realisieren wir das Missverständnis; es kommt eben auf die Betonung an: "Sleep here? No! Problem!" Und so werden wir nach einem gemeinsamen Tee freundlich, aber schwer bewaffnet an einen anderen "sicheren" Schlafplatz eskortiert. Dieses Ereignis soll nicht das letzte sein, sondern passiert und fortan fast jeden Abend...



Im Mujib Canyon gehen wir auf ein Abenteuer der besonderen Art. Wir machen ein Canyoning und klettern Wasserfälle hoch und runter. Es macht unheimlich Spass!



Jordanien hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten und die Menschen rufen einem an jeder Ecke ein fröhliches "Welcome to Jordan" entgegen. Trotzdem wird es Zeit die arabische Welt Richtung Israel zu verlassen.